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Pablo Picasso

Der wegbereitende, spanische Künstler des 20. Jahrhunderts


"Beim Malen bedeutet 'Suchen' meiner Ansicht nach gar nichts. Auf das Finden kommt es an." Pablo Picasso hinterließ ein umfangreiches Gesamtwerk, bestehend aus schätzungsweise 50.000 Gemälden, Zeichnungen, Grafiken, Collagen, Plastiken und Keramiken. Mit seiner radikalen Arbeitsweise erfand er sich während seiner ganzen Schaffenszeit immer wieder neu. Dabei entwickelte er eigene, prägende Kunststile wie den Kubismus und beeinflusste so die Kunst der Moderne entscheidend mit.

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Obwohl ihm das Suchen bedeutungslos vorkam, strebte er es mit seinem Malhunger über 75 Jahre lang an und hinterließ dadurch einen bleibenden Platz in der Kunstgeschichte.

Pablo Picasso, eigentlich Pablo Ruiz Picasso, wurde am 25.Oktober 1881 in der andalusischen Stadt Málaga geboren. Seine Eltern stammten aus dieser tief im Süden des europäischen Kontinents gelegenen Stadt, wo der afrikanisch-maurische Einfluss deutlich spürbar ist. Durch seinen Vater José Ruiz Blasco, der freischaffender Maler war und an einer Kunstschule dozierte, kam Picasso schon sehr früh mit der Malerei in Berührung. Bereits im Kindesalter war eine außergewöhnliche Begabung an ihm zu beobachten. Schon im Alter von sieben Jahren begann Picasso unter der Anleitung seines Vaters, Portraits zu malen.

Picasso-Museum in Barcelona

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Umzug der Familia Ruiz Picasso nach Barcelona

1896 zog die Familie nach Barcelona und sein Vater richtete seinem Sohn ein eigenes Atelier ein. Mit fünfzehn Jahren wurde Picasso von der renommierten Kunstschule "La Lotja" aufgenommen. Um Anschluss an die Künstlerszene Barcelonas zu bekommen, verkehrte er oft im Café "Els 4 Gats". Dort erfuhr der junge Pablo erstmals etwas von der Kunstszene jenseits akademischer Traditionen. Es war der Treffpunkt modernistischer Bohemians, die angeregte Diskussionen über aktuelle Themen wie die Wiener Modernde, führten. Die vielfältigen Anregungen verarbeitete Picasso vor allem in Arbeiten auf Papier. Von einem eigenen Stil war er 1900, als er zum ersten Mal in "Els 4 Gats" ausstellte, aber noch weit entfernt. So war es also nur konsequent, sich der damaligen Hauptstadt der Kunst zuzuwenden und nach Paris zu reisen.

Pablos Aufenthalt in Paris

In Paris änderte er sogleich seine Signatur von "Pablo Ruiz Picasso" in "Pablo Picasso", wodurch er sich entschieden vom Maler-Vater emanzipierte. Wie zuvor in Barcelona, versuchte Picasso erneut Bekanntschaften mit dem Pariser Bohème-Milieus zu knüpfen. Trotzdem blieb er durch sein misstrauisches Verhalten ein Aussenseiter, der versuchte, in der europäischen Kunstszene des beginnenden 20.Jahrhunderts Fuss zu fassen.

Blaue und rosa Periode

In der Zeit von 1901-1905 transportierte er soziale Themen und Motive aus der Welt der Aussenseiter in seine sogenannte "blaue und rosa Periode". Während in der "blauen Phase" Trauer über menschliches Leid vorherrschend ist, kam es mit der Einführung des Grundtons Rosa 1904 zu einem Stimmungswechsel. Wahrscheinlich ist, dass ihn seine neue Bekanntschaft mit Fernande Olivier beeinflusste und für den Stimmungswandel verantwortlich war. Seine spätere Lebensgefährtin war häufigstes Motiv seiner Werke des beginnenden Kubismus.

Les Demoiselles d'Avignon

Im Sommer 1905 unternahm Picasso eine Reise nach Holland, unter dessen Eindruck der fremden Landschaften und Menschen sich sein Stil erneut wandelte. Die Szenerie wurden dichter und die Figuren plastischer, auf ihr wesentliches Volumen reduziert. 1907 führte er eine ausführlichen Recherche über die Damen (Prostituierten) durch, die in den Bordellen an der Carrer d’Avignon im gotischen Viertel von Barcelona arbeiteten.

Aus hunderten von Arbeiten auf Papier (einige befinden sich im Picasso-Museum Barcelona) entstand das Ölbild "Les Demoiselles d'Avignon". Im Verlauf des Arbeitsprozesses verschwanden aber alle anrüchigen Elemente, wie die Figur des Freiers mit dem Blumenstrauss, der in das Zimmer der Mädchen eintritt. Trotzdem sorgte dieses Gemälde wegen seiner Obszönität für Furore in der Kunstszene. Es leitete den Kubismus ein und avancierte gleichzeitig zum Schlüsselbild der Klassischen Moderne.

Picasso und der Kubismus (1908–1914)

1908 verbrachte Picasso einen Sommer lang in La Rue-des-Bois nördlich von Paris. Dort erschuf er, ähnlich wie sein Malerfreund Georges Braque, einen neuen, eigenwilligen Stil aus lauter ineinander gesetzten Kuben. Im Gegensatz zu Picasso stellte Braque im November desselben Jahres seine Werke aus und in einer Vorbesprechung zur Ausstellung prägte der neuer Ausdruck "Cubes", welcher in der Kunstzeitschrift Gil Blas zum ersten Mal erwähnt wurde, die Kunstszene.

In den Anfängen des Kubismus malten die Kubisten ihre Bilder mit nur wenigen und eher blassen Farben. Ihrer Meinung nach, würde die im Vordergrund stehenden Formen und Figuren, durch eine üppige Wahl an Farben verloren gehen. Erst später wagen kubistische Künstler mehr mit Farben zu experimentieren. Beim analytischen oder frühen Kubismus, entstanden ca. 1907-1911, geht es rein um das Zerlegen des Objektes. Es werden geometrische Figuren verwendet, die zusammenpassen, um dann das Objekt zusammengesetzt aus diesen Figuren, darzustellen.

Guernica und der Spanische Bürgerkrieg

Neben "Les Demoiselles d'Avignon" gilt das monumentale Gemälde "Guernica" (1937) als eines von Picassos bedeutendsten Werken. Das Bild entstand als eine künstlerische Umsetzung der Schrecken des Spanischen Bürgerkriegs und als Reaktion auf die Zerstörung der baskischen Stadt Gernika durch den Luftangriff der deutschen Legion Condor und der italienischen Corpo Truppe Volontarie. Diese kämpften auf der Seite des konservativ-monarchistische Militärgenerals Francisco Franco. Unter der Leitung der NS-Regierung des Deutschen Reiches und dem italienischen Diktator Mussolini wurde die grossflächige Bombardierung von Gernika als Probelauf für den zweiten Weltkrieg, durchgeführt. Die Luftangriffe waren eine der ersten Bombardements mit dem Ziel, die Zivilbevölkerung auszulöschen.

Picasso verarbeitete diese schreckliche Vorkommnisse in einem gigantischen, aufwühlenden Bild, welches 1937 an der Weltausstellung in Paris zum ersten Mal öffentlich gezeigt wurde. Die ursprüngliche Bildidee eines Malers mit Modell, verwarf er sogleich nach dem Angriff auf Gernika und äusserte sich dazu mit den Worten:
"Es ist mein Wunsch, Sie daran zu erinnern, dass ich stets davon überzeugt war und noch immer davon überzeugt bin, dass ein Künstler, der mit geistigen Werten lebt und umgeht, angesichts eines Konflikts, in dem die höchsten Werte der Humanität und Zivilisation auf dem Spiel stehen, sich nicht gleichgültig verhalten kann."

Picasso bringt mit diesem Bild das Leiden durch den Bürgerkriegs in Guernica zum Ausdruck. Zum Beispiel lässt die chaotische Anordnung der Figuren Chaos des Krieges in Spanien erahnen. Die unbunte Farbgebung bezieht sich auf die Eintönigkeit und Traurigkeit des Krieges. Ausserdem zeigt das Gemälde typische spanische Symbole wie den Stier.

Privatleben des Künstlers

In Italien lernte Pablo während den Entwurfsarbeiten für das Kostüm- und Bühnenbild des „Ballet Russes“ eine Primaballerina kennen und lieben. Olga Khoklova stammte aus dem russischen Adel und beeindruckte Picasso durch ihr exotisches Wesen. 1918 heiraten die beiden und tauschten die Welt der Bohème mit einem bürgerlichen Milieu, aus.

1921 kam der erster Sohn Paolo Picasso zur Welt. Gut vierzehn Jahre später trennten sie sich, ließen sich jedoch nie scheiden. Die nächste Muse Picassos wurde die 17-jährige Marie-Therese Walther. Er war fasziniert von ihrer Anmut und Schönheit und begann eine Affäre mit ihr. Nach der Trennung von seiner Frau 1935, gebar sie ihm eine Tochter namens Maya.

Damit war die Leichtigkeit dieser Beziehung vorbei und er ergriff die Flucht. Schließlich trat Dora Maar, eine Fotografin, in Picassos Leben. Sie verband eine intellektuelle Beziehung über die Arbeit. Mit ihr führte Picasso ein Leben im Geist. In dem Gemälde "Weinende Frau" verewigte er ihr wunderbares Wesen. Es folgten weitere neun Jahre stürmischer Beziehung mit der jungen Künstlerin Françoise Gilot. Sie schenkte ihm zwei Kinder, Claude und Paloma. Die Gegenwart der jungen Familie beeinflusste sein Werk und die Welt der Kinder wurde in den folgenden Jahren zu seinem Lieblingsmotiv. Diese Werke tragen einen Geist der Bürgerlichkeit und Harmonie.

1953 trennte sich Françoise, als erste Frau, von Picasso. Danach traf Picasso Jacqueline Roque, die zunächst seine treue Begleiterin war und bald darauf, nach dem Tod von Olga, die zweite Ehefrau. Ihretwegen brach Picasso den Kontakt zu seinen früheren Lebensgefährtinnen und Kindern fast vollständig ab. Sie begleitete ihn in seinen letzten Lebensjahren.

Die umfassenden Sammlungen von Picasso werden in Museen in Paris, Barcelona und Madrid gezeigt. Seine Werke sind in vielen bedeutenden Kunstmuseen der Welt, die, die Ausstellungen über die Kunst des 20. Jahrhunderts zeigen, prominent vertreten. Das Museu Picasso in Barcelona und das Musée Picasso in Antibes entstanden bereits zu seinen Lebzeiten. Er hinterlässt einen grossen Fussabdruck für Spanien in der Kunstgeschichte.

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