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Lluis Domènech i Montaner

Neben Gaudí der bedeutenste katalanische Architekt (1850-1923)


Lluís Domènech i Montaner wurde am 21. Dezember 1849 als Sohn des Buchbinders Pere Domènech i Saló und von Maria Montaner i Vila in Barcelona geboren. Bevor Domènech sich dem Architekturstudium widmete, studierte er in Madrid zwei Semester Physik und Naturwissenschaften.

Das Leben von Luís Domènech i Montaner

Luís Domènech i Montaner wurde am 21. Dezember 1850 in Barcelona geboren. Sein erstes, sehr kurzes Studium widmete er der Physik und Mathematik, bevor er sich der Architekturzuwandt. Er erhielt sein Diplom am 13. Dezember 1873 nach seinem Studium in Barcelona und Madrid an der Real Academia de Bellas Artes de San Fernando. Um sich mit aktuellen Trends der Architektur vertraut zu machen, bereiste er Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und die Schweiz.

Mit gerade 25 Jahren wurde er 1875 als Professor an berühmte Escola d'Arquitectura de Barcelona berufen. Dessen Leitung hatte er ab 1899 für 20 Jahre inne. Seinen Einfluss als Professor und Leiter nutzte er, um eine zentrale Rolle bei der Förderung und Verbreitung des Katalanischen Jugendstils, dem Modernisme, zu spielen.

Mit dem ersten modernistischem Bau, dem Castell dels tres Dragons gilt er heute als Begründer des Modernisme.

Für seine Werke holte er seine Inspiration von der maurischen Architektur. Verspielt wirkende Mosaiken und die lichtdurchfluteter Räume sind das besondere Erkennungsmerkmal seiner Bauten, welches man besonders an seinen wichtigsten Gebäuden erkennt: dem Hospital de Santa Creu i de Sant Pau und dem Palau de la Música Catalana. Beide Werke Domènechs i Montaner befinden sich seit 1997 auf der Liste des Weltkulturerbe der UNESCO.

Domènech i Montaner spielte auch als Politiker eine bedeutende Rolle in der Autonomiebewegung Kataloniens. Er war Mitglied des Centre Nacional Català (1889) and Lliga Regionalista, dessen Präsident er auch war.
Desilisioniert von den Möglichkeiten eines Politikers kehrte er jedoch der Politik 1904 den Rücken und widmete sich fortan nur noch der Architektur und Archäologie.
Neben der Karriere als Architekt und Politiker war er auch ein Angesehener Autor und Journalist, der in vielen bekannten Blättern - politische Zeitungen ebenso wie Fachzeitschriften - Artikel veröffentlichte.

Nur wenige Tage nach seinem 74. Geburtstag starb Domènech i Montaner am 27. Dezember 1923.

Domènech i Montaner im Modernisme

Der Modernisme war der Teil der "La Renaixença", der katalanischen Wiedergeburt, der sich mit Kunst und Architektur beschäftigte und dessen Einfluss noch heute überall in Barcelona und ganz Katalonien zu erkennen ist. Die Renaixença war eine katalanisch-nationalistische Strömung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die der katalanischen Kultur und Eigenständigkeit zu einer Wiedergeburt (Renaixença) verschaffte, nachdem diese seit dem Spanischen Erbfolgekrieg (1701-1714) immer weiter an Bedeutung verlor. Trotz der Bemühungen um weitgehende Autonomie wurde der Verbleib im spanischen Gesamtverbund nicht in Frage gestellt.

Der Modernisme war keine Stilrichtung, die mit dem Alten abschloss und nur noch Neues produzierte. Im Gegenteil, der Modernisme legte größten Wert auf Traditionen und alte Techniken. So ließ z.B. Gaudí an seiner Handwerksschule an der Sagrada Familie die traditionellen Handwerkstechniken lehren. Man kann durchaus den Modernisme als einen Brückenschlag zwischen den Elementen maurischer Baukunst, der Gotik und der Renaissance verstehen. Inspiration aus der Vergangenheit und zusammen mit den traditionellen Techniken vereint über die Grenzen der Stilrichtungen hinweg im Modernisme. Rund 2.000 Gebäude in Barcelona und Katalonien tragen die Züge des Modernisme.

Besichtigungen der Bauwerke von Domènech i Montaner

Lluís Domènech i Montane hat in Barcelona bedeutende Spuren hinterlassen. Er wird meist im selben Atemzug genannt mit den anderen beiden großen Vertreter des Modernsime, Antoní Gaudí und Josep Puig i Cadafalch.

Zwei seiner Werke, das Hospital Sant Pau und der Palau de la Música Catalana, befinden sich auf der Welterbeliste der UNESCO. Beide Gebäude können Sie besichtigen. Diese sind einzigartig und beeindruckend schön. Das Hospital Sant Pau ist aufwändig saniert worden und ím Palau de la Música finden noch immer fast täglich Konzerte statt. Die Akustik gehört in dem Musikhaus zu einer der besten der Welt.

Das Casa Fuster beherbergt heute ein 5-Sterne-Hotel. Es kann zwar nicht besichtigt werden, aber im Erdgeschoß befindet sich eine sehr schöne Bar, in der auch regelmäßig Livemusik gespielt wird. Die Drinks sind nicht ganz billig, aber dem Ambiente durchaus angemessen.

Lluís Domènechs Werke in Barcelona

Hospital de Santa Creu i de Sant Pau

Hospital de Santa Creu i de Sant Pau

Als Tourist schaut man sich das Hospital de Santa Creu i de Sant Pau gerne an und den Patienten möge das Gebäude tun, wofür es gebaut wurde: Den Kranken durch eine angenehme Athmosphäre bei der Genesung helfen.

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Palau de la Música Catalana

Palau de la Música Catalana

Der Palau de la Música Catalana, auf der UNESCO-Liste der Weltkulturerbe, ist ein beeindruckender Konzertsaal. Am Bau zeigt sich die ganze Pracht katalanischen Jugendstils (Modernisme).

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Gebäude der Fundació Antoni Tàpies

Gebäude der Fundació Antoni Tàpies

Die Fundacia Antoni Tàpies beherbergt die Werke des nach Miró bedeutensten Künstlers Barcelonas. Das Gebäude wurde durch den Architekten Lluis Domènech i Montaner umgebaut.

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Castell dels tres Dragons

Castell dels tres Dragons im Parc de la Ciutadella

Der rote Ziegelbau, der heute das Zoologische Museum beherrscht, ist von dem bekannten Architekten des Modernisme Domènech i Montaner erbaut worden. Es war das erste Gebäude des Modernsime und wurde als Café zur Wltausstellung 1888 eröffnet.

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Oben nicht aufgeführte Bauwerke Domènechs

In Barcelona:

  • Casa Fuster
  • Casa Lamadrid
  • Casa Lleó Morera
  • Casa Thomas
  • Palacio Ramón Montaner
  • Casa Solà Morales

In Canet de Mar:

  • Ateneu Obrer
  • Castell de Santa Florentina
  • Casa Roure / Ca la Bianga
  • Restaurante la Misericòrdia

In Reus

  • Casa Gasull
  • Casa Navàs
  • Casa Rull
  • Institut Pere Mata

In Comillas (Kantabrien):

  • Cementerio de Comillas
  • Fuente de los Tres Caños
  • Universidad Pontificia