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Salvador Dalí

Einer der Hauptvertreter des Surrealismus


"Jeden Morgen, wenn ich erwache, erlebe ich die allergrösste Freude: nämlich Salvador Dalí zu sein…" Diese egozentrische Aussage stammte von dem nach Ruhm und Gold süchtigen Katalanen, der viel gemalt und viel geredet hatte. Sein Lieblingsthema: Wie man ein Genie wird. Seine Schlussfolgerung: "Oh Salvador, du weisst es jetzt, wenn du das Genie spielst, dann wirst du eins!". Sein Grössenwahn kannte keine Grenzen.
Salvador Dalí zählt zu den populärsten Künstlern der Welt, bekannt geworden durch seinen dekadenten Lebensstil, seinen Schnurrbart, seine provokativen Attitüden und seine bizarren, surrealistischen Bilder.

Der Künstler Salvador Dalí, sein richtigen Name lautet Salvador Felipe Jacinto Dalí i Domènech, wird 1904 in Figueras (Norden von Katalonien) geboren. Seine Eltern hatten ihm extra den Vornamen Salvador „der Retter“ gegeben, weil er ihrer Meinung nach dazu auserkoren war, ein Retter der Malerei zu werden. Die Bedrohung der abstrakten Kunst oder des akademischen Surrealismus bis hin zum Dadaismus und allen anderen Anarchien sollte er mit seiner Kunst überblenden.

Salvador Dalis Kindheit und Jugend

Seine Eltern liebten ihn abgöttisch und lasen ihm jeden Wunsch von den Augen ab. Er war der uneingeschränkte Herrscher des Hauses und ein chronisch verwöhntes Kind. 1921-1926 studierte er an der Kunstakademie in Madrid. Bis 1927 zeigen seine Werke den Einfluss des französischen Kubismus sowie des italienischen Futurismus. Ebenso orientiert er sich auch an der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts. Daneben beschäftigt sich Salvador Dalí intensiv mit Sigmund Freuds Theorien der Psychoanalyse. 1927 entsteht das Gemälde "Honig ist süßer als Blut", welches Dalís Entwicklung zum surrealistischen Maler ankündigte.

Träumereien in der Schulzeit.

Dalí kam aus einer Familie von Geschichtenerzählern, die ihre Herkunft beschönigten, um Eindruck zu schinden. Der Familientradition folgend entwarf Dalí seine eigene Mythologie und schmückte seine Kindheit neu mit Farbigkeit, Intrigen und Düsternis aus. Die schulischen Leistungen waren deshalb eher schlecht, da er sich lieber mit Tagträumereien auseinandersetzte. Mit sechs Jahren wollte er Koch werden. Mit sieben Jahren Napoleon und schließlich entschied er sich, ein Genie zu werden, um in der Welt bewundert zu werden.

Mit zwanzig Jahren widmete sich Dalí der Literatur und verschlang eine Menge an Bücher, darunter die wichtigsten Werke des Psychoanalytikers Sigmund Freud. Von da an schienen seine Bilder als wollten sie die Studien Freuds über die Psychoanalyse illustrieren. Dalí verfügte nicht über einen angeborenen Stil, vielmehr kultivierte er einen eigenen Stil, basierend auf dem Nonkonformismus und der Sensibilität, welche beide aus seinem kindlichen Geist entsprangen.

Dalí und die Surrealisten

1928 ist Dalí erstmals in Paris, wo er von seinem Landsmann und ebenfalls bedeutender Künstler, Joan Miró, in den Kreis der Surrealisten, eingeführt wird. Ein Jahr später übersiedelte Dalí nach Paris und etablierte sich als das wichtigste Mitglied einer surrealistischen Künstlergruppe. Die Surrealisten verwendeten die Malerei als Aus-drucksmittel der psychoanalytisch begründeten Theorien. Traumhaftes, Unbewusstes, Absurdes und Phantastisches sind Merkmale des literarischen, bildnerischen und filmischen Surrealismus. Um das Jahr 1929 hatte Dali seinen persönlichen Stil gefunden, der ihn berühmt machen sollte - die Welt des Unterbewusstseins, die während unserer Träume zurückgeholt wird. Bilder von brennenden Giraffen und schmelzenden Uhren wurden Dalis Erkennungszeichen. Sein grosses technisches Können erlaubte es ihm, seine Bilder in beinahe fotorealistischem Stil zu malen.

Die von Salvador Dalí geschaffene paranoisch-kritische Methode stellte die Manipulation von konventionellen Bildern entweder durch Aufbrechen oder durch Verfall dar. Dabei fügte eine ebenso wichtige Entdeckung hinzu: was als "paranoische" oder "doppelte Bilder" bekannt ist, sind in Dalís Worten "Die Darstellung eines Gegenstandes, der ohne die geringste figurative oder anatomische Veränderung zugleich die Darstellung eines anderen Gegenstandes ist." Diese zweideutigen Bilder sind Gemälde wie: The invisible man, der unsichtbare Mann,The endless Enigma, das endloses Rätsel, oder die berühmten, weichen Uhrwerke im Gemälde namens La persistencia de la memoria, die Beständigkeit der Erinnerung. Er nannte es "handgemalte Traumfotos“, in denen harte Gegenstände unerklärlich schlaff und weich werden.

Salvador Dalí in den USA

1933 hatte Salvador Dali seine erste Einzelausstellung in New York. Ein Jahr später besucht er zum ersten mal die USA, die Reise wurde dank eines Darlehens von 500 Dollar von seinem Freund Pablo Picasso, ermöglicht. Die Jahre des zweiten Weltkriegs verbrachte Dali dauerhaft in den USA. Dort hatte er eine Reihe spektakulärer Aus-stellungen, unter anderem eine grosse Retrospektive am Museum of Modern Art in New York. Noch mehr erregte er aber die Aufmerksamkeit der Medien indem er die Rolle des surrealistischen Clowns spielte. Er verdiente eine Menge Geld und bekam deshalb den verächtlich Übernamen „Avida Dollars“ (gierig nach Dollars). Er wurde der Liebling der amerikanischen High Society und Berühmtheiten wie Jack Warner oder Helena Rubinstein liessen sich von ihm portraitieren. Neben der Malerei liess er sich noch auf anderer Aktivitäten ein wie zum Beispiel die Modeentwürfe die er für Coco Chanel anfertigte oder einen Film mit Alfred Hitchcock.

Salvador Dalí in Spanien

Nachdem Salvador Dalí 1948 nach Spanien zurückkehrte, wandte er sich vorwiegend religiösen und mythologischen Bildthemen zu und bekannte sich dadurch zum Katholizismus. Anfang der 1970er Jahre arbeitet Dalí intensiv an dreidimensionalen Werken und experimentiert mit holographischen Collagen. Das Merkmal, das in fast allen Werken von Salvador Dalí vorkommt ist der Strand und der hat seinen Ursprung in einem katalanischen Fischerdorf namens Cadaqués. Dieses pittoreske Städtchen, mit Fassaden in strahlendem Weiss, war für Dalí eine wichtige Quelle der Inspiration. Seine Familie verbrachte jeden Sommer dort und schon seit klein war Dalí verliebt und vernarrt in diesen Ort und dessen Umgebung. Es war eine Art sein Kindheitsparadies. Cap de Creus heisst die Halbinsel mit dem östlichsten Punkt Spaniens, da wo das hübsche Städtchen zu finden ist und je nach Tageszeit und Sonneneinstrahlung zeigen sich in den umliegenden Felsen am Meer zahlreiche Tierfiguren, Gesichter oder andere kuriose Objekte. Das Gestein ist durchbohrt von dem Nordwind und wirkt wie einzelne überdimensionale, durchlöcherte Käsestücke. Dalí erschien die Landschaft als „ein grandioses geologisches Delirium“. 1929 wollte er mit seiner Geliebten nach Cadaqués umziehen doch sein Vater war nicht einverstanden mit dieser Beziehung und Argumenten zu folge, kontaktierte er alle lokalen Hoteliers in Cadaqués um sich zu versichern, dass keiner von denen einen Raum an seinen Sohn vermietet. Aus diesem Grund hat Dalí 1930 eine kleine "Barraca" (Fischerhütte) in der Nähe von Portlligat gekauft, wo er und Gala seit über 40 Jahren lebten. Heute ist das Haus als Museum begehbar und der Besucher erhält eine leise Ahnung, der wilden, obsessiven Jahre Dalís in welchen er Privatorgien veranlasste um seinem Hedonismus Raum zu geben.

Dalí und der seine Muse Gala

Bei den Surrealisten lernte er die Russin Elena Diakonova, besser bekannt als Gala, kennen. Gala wurde die langjährige Lebensgefährtin, Muse, Inspiration und zugleich Obsession des exzentrischen Künstlers. Fortan bestimmte Gala das Leben und Schaffen Dalís, der zuvor angeblich noch nie mit einer Frau zusammen gewesen war und ein eher verkrümmtes Verhältnis zur Sexualität hatte. 1935 heiraten die beiden standesamtlich und 1958 dann kirchlich. Gala trieb ihn an, regelte seine Geschäfte, und sie lehrte Dali, "wie man sich anzieht und sein Geld nicht dauernd verliert“. Der Meister dankte es auf seine Art: In seinen Gemälden tragen fast alle der Frauenfiguren, Madonnen und sogar Jesus Christus die Gesichtszüge von Gala.

Auf den Spuren Dalís

  • Ausflug mit Bus und Abholung am Hotel
  • Besuch des Dalí-Museums
  • Schöne Ausflüge an die Costa Brava
 

Salvador Dalí

Das Leben von Salvador Dalí

Geboren: 11. Mai 1904 in Figueres
Gestorben: 23. Januar 1989 ebenda

Salvador Felipe Jacinto Dalí i Domènech zählt als einer der Hauptvertreter des Surrealismus zu den bedeutendsten Malern des 20. Jahrhunderts. Neben seiner Malerei sind auch seine Werke als Bildhauer, Grafiker, Schriftsteller und Bühnenbilnder bekannt.