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Barri Gòtic - das Gotische Viertel

Als Barcino hatte Barcelonas Geschichte hier seinen Anfang


Auf der Fläche des heutigen Barri Gòtic, zwischen der Rambla im Westen und der Via Leietana im Osten, begann die Geschichte Barcelonas. Die Römer gründeten 133 v. Chr. auf dem Hügel Mons Taber eine Siedlung mit dem Namen Colonia Faventia Julia Augusta Pia Paterna Barcino oder einfach nur kurz Barcino. Bald entstand die Stadtmauer, acht Meter dick und bis zu 18 Metern hoch mit 78 Wehrtürmen. Für damalige Verhältnisse war die 1270 Meter lange Mauer ein imposantes Bauwerk.

Das Land um die Siedlung wurde ehemaligen Legionären übertragen, die nach 16 Dienstjahren Anspruch auf ein Stück Land hatten. Die ehemaligen Hauptstraßen, der Decumanus Maximus und der Cardo Maximus, durchziehen noch heute das Viertel. In Barcelona befinden sich die größten römischen Ausgrabungen außerhalb Roms, jedoch die meisten heute erhaltenen Baudenkmäler stammen aus dem 14. und 15. Jahrhundert, der Zeit der katalanischen Gotik und Blütezeit Barcelonas als Seemacht.
Aber auch aus anderen Epochen der Stadtentwicklung finden Sie hier gut erhaltene Sehenswürdigkeiten.

Das heutige Stadtbild des Barri Gòtic

Viele enge und verwinkelte Gassen prägen das Stadtbild des Gotischen Viertels. Der Mittelpunkt des Viertels bildet die Kathedrale La Seu, um die sich etliche sonnige Plätze mit geschichtsträchtigen Gebäuden versammeln. Mehrmals wurde das Viertel von Grund auf saniert, zuletzt zu den Olympischen Spielen 1992. Aber auch heute noch wird die alte Bausubstanz liebevoll und aufwändig erhalten.

Einige der schönsten und bekanntesten Museen befinden sich in dem mittelalterlichen Viertel. Im Gotischen Viertel gibt es nur wenige befahrene Autostraßen, Sie können also fast überall zu Fuß das Barri Gòtic erkunden.

Auch zum Shoppen eignet sich das Gotische Viertel prächtig: unzählige kleine Boutiquen, Läden mit Artikeln des täglichen Bedarfs und Confiserien machen das Geld ausgeben leicht.

Auch am Abend ist das Viertel einen Besuch wert: unzählige Bars und Kneipen laden hier zu einem Drink oder einer Tapa ein. In den Restaurants finden Sie auf den Menükarten vor allem klassische katalanische Küche.

Geschichte des Barri Gòtic

Insgesamt beherrschten die Römer über 500 Jahre die Stadt von der Gründung 133 v. Chr. bis zur Eroberung der Westgoten 410 n. Chr. Die römische Siedlung wurde um den Augustustempel nördlich des Plaça Sant Jaume herum gebaut. im 2. Jh. hatte Barcino 3.500-5.000 Einwohner. Im 3. Jahrundert kamen die ersten Christen nach Barcino, es kam zu Christenverfolgungen unter Kaiser Diokletian.

714 wurde die Stadt kampflos den Mauren übergeben, Barcelona entkam so seiner Zerstörung. Die frühchristliche Kathedrale auf dem Geländer der heutigen Kathedrale wurde zur Moschee umgewandelt.Die Herrschaft der Mauren dauerte weniger als 100 Jahre und so gibt es heute keine nennenswerte Zeugnisse einer maurischen Herrschaft.

Im 12. Jahrundert wurde Barcelona zur wichtigsten Macht des westlichen Mittelmeeres, die ehemalige Werft Drassanes ist der sichtbare Beweis der Zeit als Seemacht.

Ab Mitte des 19. Jh. bescherte die Industrialisierung (Textilindustrie) erneut Reichtum und Einfluss. Zu sehen sind vielerorten noch die alten Schornsteine. Von 1854 - 1856 wurden die Stadtmauern abgerissen.

Zu den Olympischen Sommerspielen 1992 wurde die Hafengegend umfassend renoviert.

El Call - Das Jüdische Viertel von Barcelona

Das jüdische Viertel, auch „El Call“ genannt, befindet sich inmitten des Gotischen Viertels. Es beginnt an der nordwestlichen Ecke des Plaça Sant Jaume. "El Call" bedeutet "kleine Straße" oder auch "Gasse". Dies leitet sich von den mittelalterlich geprägten engen und verwinkelten Gassen ab, die das Bild von El Call prägen. El Call gliedert sich in das „Call Major“ mit der Synagoge und das „Call Menor“, ein kleineres Viertel in Richtung Ramblas. Das Call Menor endstand, nachdem auch außerhalb der Stadtmauer gesiedelt werden durfte.

Im 13. Jahrhundert lebten in Barcelona ca. 4.000 Juden, ca. 15 Prozent der damaligen Stadtbevölkerung. Ein Großteil arbeitete als Ärzte, Wissenschaftler, Gelehrte, Kaufleute oder Geldverleiher für den katalanischen Adel und die Krone. Aufgrund dessen und durch Handelskontakte zum nahen Osten und Nordafrika stellten sie einen wichtigen Bestandteil der Wirtschaft dar.

1424 mussten alle jüdischen Familien als Ergebnis der Judenverfolgungen Barcelona verlassen. Wertvolle Handelskontakte und Wissen ging verloren.

Auf Anordnung des Königs durften keine jüdischen Gotteshäuser größer als die kleinste christliche Kirche Barcelona sein, was erklärt, warum die wichtigste Synagoge des jüdischen Viertels verhältnismäßig klein ist. Seit 2002 ist die Synagoge Major - die älteste Synagoge Spaniens und eine der ältesten in Europa - im Zentrum des jüdischen Viertels wieder zu besichtigen.

Heute finden Sie im jüdischen Viertel vor allem kleine Galerien und Antiquitätengeschäfte.

Die Sehenswürdigkeiten des Barri Gòtic

In keinem anderen Stadtteil sind so viele monumentale Bauwerke und interessante Museen so nah beieinander.

La Rambla, berühmte Flaniermeile

La Rambla

Die wohl beliebteste und prominenteste Flaniermeile Barcelonas: Freilichtbühne für Flaneure, Theaterfreunde, Künstler, Touristen. Die Rambla ist die Trennlinie zwischen Raval und Barri Gòtik.

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Via Sepulcral Romana - Römischer Friedhof des 1. bis 3. Jahrhunderts

Via Sepulcral Romana - Römischer Friedhof des 1. bis 3. Jahrhunderts

Die Via Sepulcral Romana ist eine römische Grabstätte aus dem 1. bis 3. Jahrhundert. In dieser Zeit waren Beerdigungen innerhalb der Stadtmauern verboten, so dass diese Nekropole entlang einer Straße angelegt worden ist.

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Catedral (La Seu), Kathedrale von Barcelona

Catedral (La Seu), Kathedrale von Barcelona

Der Bau dieser imposanten Kathedrale wurde im 11. Jahrhundert auf den Fundamenten einer von den Mauren zerstörten Basilika begonnen. Erst zwischen 1448 und 1298 wurde das Kirchenschiff fertig gestellt.

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Museu d'Història de la Ciutat - Museum der Stadtgeschichte

Museu d'Història de la Ciutat - Museum der Stadtgeschichte

Im Museu d'Història de la Cuitat erzählt man die über 2000 Jahre alte Geschichte der Stadt Barcelona auf drei Etagen im Palau Clarina Padellàs. Hier sehen Sie die größten römischen Ausgrabungen außerhalb Roms.

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Museu Frederic Marès

Museu Frederic Marès

Frederic Marès trug eine der bedeutendsten Sammlungen an Skulpturen aus mehreren Jahrhunderten zusammen. Das Museum zeigt auch seine eigenen Werke und eine Sammlung an Alltagsgegenständen aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

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Plaça Sant Jaume - das politische Zentrum Barcelonas

Plaça Sant Jaume - das politische Zentrum Barcelonas

Der Plaça de Sant Jaume ist das historische und politische Zentrum der Stadt. Hier haben der Bürgermeister und die katalanische Regierung ihren Sitz. Viele Feste finden dort ihren Höhepunkt.

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Museu de l'Eròtica - Geschichte der erotischen Kunst

Museu de l'Eròtica - Geschichte der erotischen Kunst

Das Erotik-Museum zeigt die Wahrnehmung der Erotik in verschiedenen Kulturen und die entsprechende Geschichte der erotischen Kunst. Es gehört zu den kleineren Museen. Für am Thema interessierte sicher einen Besuch wert. 

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Plaça Reial

Plaça Reial

Die Bänke und Cafés laden zum Verweilen ein. Der Platz liegt einen Katzensprung von der Rambla entfernt.

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Museu Marítim - Seefahrtmuseum

Museu Marítim - Seefahrtmuseum

Unter den gotischen Rundbögen von Barcelonas mittelalterlicher Schiffswerft erwarten Sie außergewöhnliche Exponate aus allen Epochen der Seefahrtsgeschichte, unter anderem einen originalgetreuen Nachbau einer Rudergaleere.

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Museu de Cera, Wachsfigurenkabinett

Museu de Cera, Wachsfigurenkabinett

Könige, Mörder, Päpste oder andere bekannte Persönlichkeiten sind ansprechend inszeniert. Besuchen Sie unbedingt danach das Café Bosc de les Fades.

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Monument a Colom, Kolumbusdenkmal

Monument a Colom - Kolumbusdenkmal

Kein touristisches "Muss", wenn Sie aber auf die 60 Meter hohe Aussichtsplattform des Kolumbusdenkmals hoch fahren, erleben Sie eine interessante Aussicht auf den Alten Hafen und die Altstadt Barcelonas.

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Aquàrium - meereskundliches Museum

Aquàrium - meereskundliches Museum

In über 20 Becken werden die verschiedensten maritimen Lebensräume präsentiert. Höhepunkt ist der gläserne Tunnel im Haifischbecken.

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Restaurants im Barrí Gòtic

Restaurants im Barrí Gòtic

Im Gotischen Viertel finden Sie viele klassische Restaurants mit katalanischer Küche, Tapas oder Pinxos. Meist erhalten Sie auch ein günstiges Mittagsmenü.

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Hier Führungen durch das Gotische Viertel buchen

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Tipps zum Besuch des Barri Gòtic

Ausgehen im Barri Gòtic
Beginnen Sie den Abend doch am Plaça Reial. Von dort können Sie in die kleinen Gassen hineingehen und die Bars und Kneipen besuchen. Gehen Sie ruhig in die unscheinbaren Seitengassen, auch wenn diese auf den ersten Blick nicht sonderlich einladend wirken sollten. Oft finden Sie dort ganz besondere Lokalitäten und Clubs.

Tour durch das Gotische Viertel
Wir haben einen Tourvorschlag durch das Barri Gòtic erstellt, mit dem Sie das Altstadtviertel kennen lernen können.

Führungen durch das Barri Gòtic
Gerade die vielen Details, die es zu entdecken gibt und die spannende Geschichte machen unsere Stadtführungen besonders lohnenswert: die Gotik-Tour (deutschsprachig).