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Casa Amatller

Das Schokoladenhaus ist Teil des Häuserblocks der Zwietracht - Manzana de la Discordia


Das Casa Amatller ist das erste der drei Gebäude des "Manzana de la Discordia", Barcelonas Zankapfel. Josep Puig i Cadafalch, einer der bedeutendsten Architekten des Modernisme, entwarf das Haus.

Die Familie Amatller gehört zu den bedeutendsten Schokoladenhersteller während der Zeit des Modernisme. Auch heute noch ist die Schokolade von Amatller weltweit ein Begriff.

Die Fassade des Hauses zieren drei wesentliche Elemente, die für Amatllers Hauptinteressen stehen: neben antiken Glasgefäßen und die Fotografie natürlich vor allem Schokolade.

Der eckige Giebel mit dem gezahnten Dachsims stellt eine Ecke einer Tafel Schokolade dar und ist außerdem von typischen Häusern aus den Niederlanden des 17. Jahrhunderts inspiriert.

Tickets für das Casa Amatller

Casa Amatller mit Audioguide

Casa Amatller mit Audioguide

  • Sehen Sie das fantastische Familienhaus des berühmten Chocolatiers Antoni Amatller
  • Entdecken Sie die beeindruckenden Werke des Architekten Puig i Cadafalch, einem Zeitgenossen von Gaudí
  • Erkunden Sie Schlafzimmer, Ankleidezimmer, Badezimmer und mehr mit einem Audioguide
  • Eintritt in das Casa Amatller
  • Audioguide
  • Ticket auch auf dem Smartphone
  • Sofortige Ticketzustellung

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Casa Amatller: Führung

Casa Amatller: Führung

  • Reisen Sie in der Zeit zurück ins Barcelona der Jahrhundertwende und lernen Sie die Feinheiten der von Josep Puig i Cadafalch entworfenen Casa Amatller kennen
  • Entdecken Sie die beeindruckenden Werke des Architekten Puig i Cadafalch, einem Zeitgenossen von Gaudí
  • Eintritt in das Casa Amatller
  • Schachtel Amatller-Schokolade
  • Live Guide: Englisch, Spanisch, Katalanisch
  • Ticket auch auf dem Smartphone
  • Sofortige Ticketzustellung
  • Dauer ca. 1 Stunde

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Das Gebäude Casa Amatller

1900 wurde das extravagante Haus am Passeig de Gracia, 41 fertiggestellt. Antoni Amatller und seine Tochter Teresa zogen in die Belle Etage ein, dem ersten Stock, der damals den wohlhabenden Eigentümern des Hauses vorbehalten war. Seine Frau verließ die Familie und zog ins Ausland, als die Tochter sieben Jahre alt war.

Architekt Puig i Cadafalch

Einer der bekanntesten Architekten des Modernisme, Josep Puig i Cadafalch, erschuf das Casa Amatller.

Josep Puig i Cadafalch

Die bunten Glaselemente am Giebel und die fein geschliffenen Gläser der Fenster, in welchen sich das Sonnenlicht je nach Tageszeit und Wetter unterschiedlich spiegelt, huldigen Antoni Amatllers Sammelleidenschaft wertvoller Glasgefäße.

Damit das Fotostudio im oberen Geschoss Platz fand und das natürliche Licht genutzt werden konnte, zog man die Wände und Fenster nach oben und übertrat dadurch die damals geltenden Bauvorschriften. Die künstlerische Leidenschaft des Hausherrn diente Puig i Cadafalch dabei als willkommene Entschuldigung.

Des Weiteren findet man direkt am Eingang den Heiligen Georg (Sant Jordi), der in Barcelona an keinem repräsentativen Gebäude fehlen darf. Das Haus verfügte über allerlei modernster technischer Errungenschaften, unter anderem eine drehbare Garage; dort, wo sich heute das Café und der Schokoladenladen befinden.

In dem Café gibt es auch Sitzmöglichkeiten auf einer großzügigen Gartenterrasse, was andeutet wie groß das Grundstück einst war. In der Casa Amatller waren elektrische Lampen installiert, die auf Gas umgestellt werden konnten, sowie ein elektrischer Aufzug für das Essen – und das in einer Zeit, in der lediglich fünf Prozent der Haushalte in Barcelona über elektrischen Strom verfügten.

Die Inneneinrichtung des Casa Amatller

Im Flur der Belle Etage befand sich ein großes Waschbecken an der Rückseite des Kamins, so dass das Wasser automatisch aufgewärmt wurde. Am Kamin ist eine Skulptur mit zwei Frauen in einem Boot zu finden, welche Europa und Amerika symbolisieren. Der Reichtum der Amatllers beruhte auf dem Handel mit Amerika mit Kakaobohnen.

Auch die Inneneinrichtung wie die Möbel, Fliesen und Fußböden aus feinem Holzparkett oder Mosaik wurde größtenteils von Puig i Cadafalch entworfen. Puig i Cadafalch arbeitete mit den Bildhauern Eusebi Arnau und Alfons Jujol zusammen.

Auf den Böden entdeckt man ein Motiv besonders häufig: den Mandelbaum, was der Name Amatller übersetzt bedeutet. Im maurischen Stil sind die Wände mit bunten Kacheln aus Sevilla verziert. Die Empfangsräume lagen zum jetzigen Hof hinaus, der früher aus einem üppigen Garten bestand.

Zur Straße hinaus befinden sich die Schlafzimmer. Das Zimmer von Tochter Teresa verfügt über einen reich verzierten Erker, was normalerweise der Dame des Hauses vorbehalten war. Nach Vater und Tochter Amatller hat niemand mehr in dem Haus gewohnt. Teresa Amatler gründete vor ihrem Tod in den 1960er Jahren eine Stiftung zum Erhalt des Hauses für die Nachwelt.

Heute können Sie die originalen Möbel und Inneneinrichtung und einen Teil der Gläsersammlung Amatllers sehen.

Manzana de la Discordia - der Apfel bzw. Häuserblock der Zwietracht

"Manzana" bedeutet Häuserblock und Apfel. Dies ist eine Anspielung auf die Konkurrenz der drei führenden Architekten des Modernisme Antoni Gaudí, Lluís Domènech i Montaner und Josep Puig i Cadafalch in ihrem Bestreben, die Großaufträge der vermögendsten und angesehensten Bürger Barcelonas umzusetzen. Obwohl das Casa Amatller, das Casa Batllò und das Casa Lleó Morera alle etwa zur gleichen Zeit um die Jahrhundertwende zwischen 1898 und 1906 entstanden sind, unterscheiden sie sich doch wesentlich in ihrer Architektur.

Während Gaudí den Impuls des Modernisme am stärksten umsetzte und viel mit organischen Elementen und runden Formen arbeitete, orientierte sich Puig i Cadafalch noch mehr an traditionellen Stilen aus anderen Ländern mit gotischen und maurischen Elementen. Das Auffälligste an der Casa Lleó Morera (Passeig de Gracia, 35) von Lluís Domènech i Montaner sind die zahlreichen teilweise rosa Säulen, einige Rokokoelemente und der Tempietto auf dem Dach des Hauses. Dadurch wirkt es recht feminin und verspielt, jedoch ebenfalls weniger gewagt als Gaudís Experimente.

Obwohl sich sowohl die Architekten als auch die Nachwelt darüber bis heute streiten, ob nun das Casa Amatller, das Casa Batllò oder das Casa Lleó Morera das schönste Gebäude Barcelonas darstellt, sahen sich doch alle drei Künstler Piug i Cadafalch, Antoní Gaudí und Domènech i Montaner darin vereint, Teil der Renaixenca zu sein, welche den katalanischen Jugendstil hervorbrachte. Das Casa Amatller wurde übrigens wie die anderen beiden Häuser auch nicht neu erbaut. Jedes Gebäude wurde entsprechend dem ausgefallenen Stil des Architekten umgebaut und saniert.

Der Schokoladenfabrikant Antoni Amatller

Der Auftraggeber für die Casa Amatller war der Schokoladenfabrikant Antoni Amatller, welcher die kleine Schokoladenmanufaktur seines Großvaters zu einem bedeutenden "Imperium" ausbaute, mit den modernsten Maschinen zur Kakaoverarbeitung aus der Schweiz. Seine Werbeplakate wurden von berühmten Künstlern seiner Zeit, wie zum Beispiel Ramon Casas gestaltet. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Antoni Amatller selbst sehr an Kunst und fremden Kulturen interessiert war. So besaß er eine Sammlung von antiken Glasgefäßen, reiste durch Europa sowie nach Marokko, Ägypten und in die Türkei und war ein leidenschaftlicher Hobbyfotograf. Seine Tochter und er waren Mitglieder im Club d'Excursionistes de Barcelona, in welchem sie regelmäßig Reisevorträge hielten.

Die Familie Amatller handelte seit 1797 mit Kakaobohnen und stellte Schokolade in der eigenen Manufaktur her. Amatller wurde 1851 in Barcelona geboren. Seine Ausbildung zum Chocolatier-Meister genoss er in Belgien und in der Schweiz. Er starb 1910, die Geschäfte führte seine Tochter Teresa weiter.

Restaurierungsarbeiten

Die Restaurierung gestaltete sich sehr umfangreich: Alle Stockwerke, das Dach und die Fassade wurden von Grund auf saniert. 2007 und 2008 wurde die Fassade restauriert und im Juni 2009 unterzeichnete die Fundació Privada Institut Amatller d'Art Hispánic mit staatlichen Stellen und einer weiteren Stiftung einen Vertrag zur weiteren Sanierung des Gebäudes mit einem Budget von knapp 5 Mio. €. Im Rahmen der weiteren Sanierung wurde Raum geschaffen, sodass die Fundació Institut Amatller ihren Sitz, die Bibliothek und Amatllers Fotoarchiv im zweiten Obergeschoss einrichten konnte.

Die Sanierung des Inneren des Casa Amatller dauerte von 2009 bis 2014. 2015 wurde das erste Obergeschoss zu einem Museum umgebaut und zeitgleich das Haus der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Amatller Schokolade

"Hoy como ayer - Chocolate Amatller" ("Heute wie gestern - Schokolade Amatller") ist der gängigste Werbespruch der renommierten Amatller Schokolade, welche seit 1797 in Barcelona produziert wird. Damals sollen ganze Straßenzüge Barcelonas nach feiner Schokolade geduftet haben. Die wohlhabenden Bürger der Stadt zogen es vor, ihre "chocolate a la piedra" oder "la cuita" - frisch zerriebene heiße Schokolade - direkt bei sich zuhause zubereiten zu lassen.

Im Jahre 1872 übernahm der Enkel Antoni Amatller von seinem Vater das Unternehmen, welcher es ebenfalls von seinem Vater übernommen hatte.

Antoni Amatllers Leidenschaft für Kunst und seine Beziehungen führten dazu, dass Werbeplakate der Firma Chocolate Amatller von bedeutenden Künstlern des Modernisme wie Rafael de Penagos, Ramon Casas und Alfons Mucha entworfen wurden.

Noch heute wird die Schokolade in Dosen im Stil des Modernsime angeboten. Die Schokolade Amatller finden Sie überall in Barcelona.

Anfang der 1970er Jahre wurde Chocolate Amatller von der Firma Chocolates Simón Coll gekauft, einer ebenfalls renommierten Schokoladenmanufaktur und einer der wenigen "Bean to Bar"-Hersteller - von der Cacao-Bohne bis zur fertigen Tafel Schokolade wird alles selbst produziert.

Der Geschmack der berühmten Schokolade Amatller ist in spanischer Tradition eher fein herb. Die edle Schokolade im Jugendstildesign wird weiterhin in Barcelona in den vielfältigsten Geschmacksrichtungen von der Bohne bis zum Endprodukt produziert und ist weltweit bekannt. Im Café des Hauses Amatller können Sie die kleinen Kunstwerke kaufen und eine der berühmten Amatller-Trinkschokolade probieren.


Warum ein Besuch des Casa Amatller lohnt

Das Casa Amatller bildet zusammen mit dem Casa Batlló und dem Casa Lleó Morera den so genannten Häuserblock der Zwietracht. Die drei Gebäude sind von den bedeutendsten Architekten des Modernisme, Gaudí, Domènech i Montaner und Puig i Cadafalch, gebaut worden. Sie zeigen eindrucksvoll, wie verschieden die drei wichtigsten Vertreter des Modernisme waren.

Das Casa Amatller steht seit 2014 nach einer aufwändigen und liebevollen Restaurierung der Öffentlichkeit zur Verfügung. Neben dem Haus selbst widmet sich das Museum auch um die berühmte Chocolate Amatller. Im Café können Sie die Amatller-Schokolade auch probieren. Traditionell wird die Trinkschokolade mit getoastetem Brot gereicht.

Das Haus ist einfach nur wunderschön und gibt einen Einblick in das Leben der "besseren Gesellschaft" Anfang des 20. Jahrhunderts.

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Das Wichtigste im Überblick

Umgebung
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Adresse
Passeig de Gràcia, 41

Anreise
Metro: Passeig de Gràcia (L2, L3, L4)
Bus Turístic: Casa Batlló - Fundació Antoni Tàpies
Parken in der Nähe

Öffnungszeiten
Täglich: 10:00 - 18:00 Uhr (letzter Eintritt)
Geschlossen am 25. Dezember

Tipps zum Besuch des Casa Amatller

Für den Besuch des Casa Amatller empfehlen wir, in der Cafeteria eine Schokolade zu trinken. Sie sollten ca. 1,5 Stunden für den Besuch einplanen.